Elektrizität und darüber hinaus
Bislang wird die Kernenergie, abgesehen von einigen kleineren Prozesswärmeanwendungen wie bei dem norwegischen Forschungsreaktor Halden, ausschließlich zur Stromerzeugung genutzt, via Dampferzeugung und Turbogenerator. Dies liegt nicht zuletzt an der niedrigen Arbeitstemperatur der Leichtwasserreaktoren: ca. 300 °C. Der DFR dagegen erzeugt Dampf bei 1000 °C: Dies erlaubt viel effizientere Stromerzeugung als in einem herkömmlichen Kernkraftwerk — aber darüber hinaus auch Anwendungen, die bislang den fossilen Brennstoffen vorbehalten waren!
Atommüll — und was man daraus machen kann:
- Stromerzeugung und Meerwasserentsalzung mittels Turbinenabwärme.
- Plasmarecycling für alle Abfälle.
- Benzinsynthese aus Syngas.
- Petrochemie (e.g. Kunststoffe).
- Wasserstoff-, Ammoniak- und Hydrazinerzeugung (e.g. für Brennstoffzellenfahrzeuge).
- Silanherstellung (Treibstoff für Ram-/Scramjets und Wankelmotoren).
- Gewinnung medizinischer Isotope (e.g. Molybdän 99/Technetium 99m).
- Radiochemie (e.g. Produktion von Stickoxiden, Ozon, Blausäure, Kohlenmonoxid…)
Eine weitere mögliche Anwendung ist tagtäglich auf den Weltmeeren unterwegs: Große Schiffe können DFRs als kompakten, sauberen Antrieb nutzen.