Schiffe



Der sowjetisch-russische Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ mit einem britischen Schiff im Vordergrund. Deutlich erkennbar die Rauchfahne von der Kohlefeuerung für die Dampfturbinen. Quelle: Royal Navy, Open Government Licence.

Die „Admiral Kusnezow“ mit ihren vier kohlebefeuerten Dampfturbinen mag als Extremfall gelten. Den meisten Großschiffen, die weltweit auf den Meeren unterwegs sind, ist jedoch gemein, dass sie massive Mengen an fossilen Treibstoffen benötigen, um ihre extrem leistungsstarken Motoren (mehrere zehn bis hunderte von Megawatt) in Gang zu halten, und entsprechende Volumina an Abgasen aus ihren Schloten blasen. Umweltschützer betrachten die Schifffahrt daher schon seit längerer Zeit kritisch.



Mit Kernkraft zum Nordpol! Der „Arktika“ gelang dies als erstem Oberflächenschiff im Jahr 1977. (Public Domain)

Aber es gibt andere Wege. U-Boote, amerikanische Flugzeugträger und die russische Eisbrecherflotte machen es bereits vor: Kernreaktoren können Schiffe jahrelang antreiben, mit einer vergleichsweise winzigen Uranportion anstelle endloser Massen an Kohlenstoff (Heizwertunterschied ca. 2 Millionen). In der Tat wurde ja der Leichtwasserreaktor ursprünglich von Alvin Weinberg und Admiral Rickover aus eben diesem Grunde favorisiert: Seiner Eignung als U-Boot-Motor.



Die NS Savannah, das erste nuklear getriebene Handelsschiff, bei der Durchfahrt unter der Golden Gate Bridge im Jahr 1962. (Public Domain)

Das viel geringere Volumen pro Leistung des DFR macht ihn noch attraktiver zum Einbau in Schiffe. Dabei braucht man sich nicht auf militärische Fahrzeuge oder Spezialanwendungen wie Eisbrecher zu beschränken. Auch Containerriesen oder Personenschiffe ließen sich mit einem DFR ausstatten — der dann gleich warmes Süßwasser für das Schwimmbecken liefert. Bei Flugzeugträgern könnte der Reaktor gleich vor Ort Flugtreibstoffe aus Meerwasser und Luftstickstoff erzeugen.