Effizienz

Energie ist nicht gleich Energie

Nachhaltig. Sauber. Preiswert. Hoher Wirkungsgrad… Schlagworte, mit denen Energiequellen beworben werden. Doch wie lässt sich die Spreu vom Weizen trennen? Gibt es ein Kriterium, das es erlaubt, mathematisch eindeutig zu bestimmen, wieviel eine bestimmte Technologie für die Menschheit zu leisten vermag, und wie umweltfreundlich sie ist?



Lichter der Zivilisation auf der nächtlichen Erde.

Die Antwort lautet ja. Es handelt sich um den sogenannten Erntefaktor bzw. EROI (Energy Returned on Investment), das Verhältnis von gelieferter Energie zu jener, die benötigt wird, um die Energiequelle zu betreiben — Bau, Wartung, Brennstoffanschaffung, etc. Der EROI ist eng verknüpft mit Energie- und Leistungsdichte. Konzentrierte Energiequellen (fossile Feuerung, Wasserkraft, Kernkraft) weisen hohe EROIs auf, diffuse Quellen (Wind, Solar, Biomasse) niedrigere. Je höher der EROI, desto mehr Arbeit vermag die Technologie der Menschheit abzunehmen, und desto geringere Eingriffe in die Natur sind dazu nötig.

Vergleicht man den EROI von Leichtwasser-Kernkraftwerken mit dem von Kohlekraftwerken, so stutzt man: Ersterer ist nur etwas mehr als doppelt so groß wie Letzterer — obwohl der Brennwert des Urans den von Kohle um das Zweimillionenfache übertrifft! Offensichtlich gibt es in Sachen Kernkraft deutlich Verbesserungsspielraum nach oben. Hier setzt das DFR-Konzept an: Es erlaubt die Nutzung von Kernbrennstoffen mit maximaler Effizienz. Dies erlaubt ihm, den fossilen Brennstoffen ernsthaft Konkurrenz zu machen und zu einem zentralen Pfeiler der Weltenergieversorgung zu werden.